Liste Fritz fordert volle Transparenz
Die Liste Fritz verlangt umfassende Transparenz von der Wirtschaftskammer Österreich, nachdem bekannt geworden ist, dass die Kammer Rücklagen in Höhe von rund zwei Milliarden Euro aufgebaut hat. Für Robert Greil, Wirtschaftssprecher der Liste Fritz, wirft dieser Umstand mehr Fragen auf, als er beantwortet. Insbesondere im Hinblick auf die Zwangsmitgliedschaft sowie die Pflichtbeiträge der Unternehmerinnen und Unternehmer. „Die negative Berichterstattung reißt zu Recht nicht ab. Wenn eine Interessenvertretung auf rund 2.000 Millionen Euro sitzt, muss sie erklären, warum dieses Geld angehäuft wurde und welchen Nutzen die Zwangsmitglieder davon haben sollen“, kritisiert Greil. Er könne nicht nachvollziehen, warum derart hohe Summen zurückgelegt wurden. „Wozu wurden diese Gelder reserviert? Mit welcher Begründung? Und wie viel davon betrifft Tirol? Diese Intransparenz ist haarsträubend und ein Affront gegenüber all jenen Mitgliedern, die Jahr für Jahr pflichtbewusst ihre Beiträge zahlen“, so Greil weiter.
Vertrauen wiederherstellen, Unternehmen entlasten
Für die Liste Fritz liegt der nächste logische Schritt klar auf der Hand: Es braucht ein deutliches Signal an die Mitglieder. „Es ist höchste Zeit, ihnen etwas zurückzugeben“, fordert Greil. Konkret schlägt er vor, die Kammerbeiträge für ein oder zwei Jahre auszusetzen. „Für viele Unternehmen wäre das zwar nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber zumindest ein wichtiges Zeichen“, betont er.
Der Vertrauensverlust in die Wirtschaftskammer ist inzwischen erheblich und nach Ansicht der Liste Fritz auch selbstverschuldet. „Jetzt geht es darum, verlorenes Vertrauen wiederherzustellen. Mit Schweigen, Abwiegeln und Vertrösten wird das garantiert nicht gelingen. Transparenz und klare Antworten sind längst überfällig“, so Greil abschließend.