„Die Gesundheitsausgaben steigen rasant, unsere Tiroler Spitäler sind finanziell und personell am Anschlag. Die von Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele präsentierten Ziele im Rahmen des Regionalen Strukturplans Gesundheit mögen ambitioniert sein, aber ohne zusätzliche, flankierende Maßnahmen bleiben sie zahnlos“, stellt Liste-Fritz-Parteiobfrau Andrea Haselwanter-Schneider klar. „Wenn immer mehr Behandlungen tagesklinisch durchgeführt werden sollen und die Patientinnen und Patienten immer früher nach Hause geschickt werden, dann muss auch sichergestellt sein, dass zuhause ausreichend Betreuung vorhanden ist. Diese Realität blendet die Landesregierung und Gesundheitslandesrätin Hagele leider weiterhin aus“, kritisiert Haselwanter-Schneider. Die Liste Fritz fordert seit Jahren Übergangs- bzw. Kurzzeitbetten, um Spitäler und Angehörige zu entlasten. „Wir brauchen diese Übergangsbetten dringend, um die angespannte Situation zu entschärfen. Das Land ist hier aber seit Jahren säumig. Ohne diese Plätze bleiben die schönen Pläne wirkungslos“, so Haselwanter-Schneider. „Es reicht nicht, an einzelnen Stellschrauben zu drehen. Wir brauchen zusätzlich flankierende Maßnahmen, damit der Regionale Strukturplan Gesundheit seine Ziele nicht verfehlt.“
Kinder- und Jugendpsychiatrie seit vielen Jahren massiv unter Druck
Auch bei der Kinder- und Jugendpsychiatrie sieht die Liste Fritz großen Handlungsbedarf. „Die Aufstockung der Plätze ist richtig und längst überfällig. Die Liste Fritz fordert das schon seit Jahren. Derzeit warten rund 100 junge Menschen auf einen Platz, und bis die neuen Angebote tatsächlich stehen, werden es noch mehr sein. Wer versorgt diese Kinder und Jugendlichen in der Zwischenzeit?“, warnt Haselwanter-Schneider.
Kassenarztstellen: Schaffung allein reicht nicht – es braucht Anreize
Die Ankündigung von 30 neuen Kassenarztstellen ist grundsätzlich positiv, klingt aber vorerst nur am Papier gut. „Derzeit sind viele bestehende Stellen unbesetzt. Neue Stellen zu schaffen bringt wenig, wenn sie niemand übernimmt. Es braucht echte Anreize, damit diese Stellen auch mit Leben gefüllt werden. Momentan sehen wir viel Papier, aber keinen Lösungsansatz, wie die Umsetzung gelingen soll“, erklärt Haselwanter-Schneider abschließend.